mega-mem 1024KB Speichererweiterung

für ATARI XL/XE

 

### z.z. ist die MEGA-MEM leider ausverkauft!

 

Dies ist die Einbauanleitung für die 1 Megabyte Speichererweiterung „mega-mem

für den ATARI 8 Bit Computer.

Allgemeine Beschreibung:

 

Die mega-mem Speichererweiterung erweitert den RAM-Speicher der 8-Bit ATARI Homecomputer

um bis zu einem Megabyte und kann in alle ATARI 800 XL/XE, 130 XE und 1200XL eingebaut werden.

Für den 600XL und der XEGS ist ein anderes Layout erforderlich, welches es evt. später geben wird. (Oder Flachbandkabel mit angequetschten DIL40 Verbindern)

 

Die einzelnen Betriebsarten der mega-mem Speichererweiterung sind mit 3 Schaltern hardwaremäßig einstellbar.

Die Steuerung des zusätzlichem Ram's erfolgt über die PIA (PORT B) des ATARIs mittels des Registers $D301

und ist damit voll 130XE kompatibel.

Der zusätzliche Speicher wird in 16Kb Bänken in den 64 kByte Hauptspeicher des ATARIs bei $4000 - $7FFF eingeblendet.

Der Zugriff auf die Bänke der Speichererweiterung (Pagesequenz) kann durch die Benutzung eines PLDs

so gut wie beliebig geändert werden.

 

Ein weiteres Merkmal der mega-mem Speichererweiterung ist eine mögliche Akkupufferung des Zusatzspeichers.

Es können normale 512Kb SRAMs im DIL32 Gehäuse aber auch ZeroPower SRAMs mit eingebauter Lithium Batterie

zur Anwendung kommen. Ausserdem gibt es SMD-zu-DIL32 SRAM Adapter, bestückt mit den erforderlichen

Pullup-Widerständen, Dioden und Kondensatoren mit denen eine Akkupufferung ebenfalls möglich ist.


 

Die mega-mem Speichererweiterung besteht aus der bestückten Platine mit dem Speicher und der Steuerung,

sowie einer Adapter-Platine für die Memory Management Unit (MMU).

Die mega-mem Platine wird anstelle des ANTIC eingebaut.

Die MMU Adapter-Platine wird anstelle der MMU eingebaut.

 

Die mega-mem Speichererweiterung besitzt einen Schreibschutz Eingang, sowie zwei LED Ausgänge für

eine READ- und eine WRITE-LED.

 

Die mega-mem Speichererweiterung kann mit drei Schaltern in folgenden Modi betrieben werden.

 

0 kByte (abgeschaltet)

64 kByte 130XE kompatibel

128 kByte

256 kByte COMPY SHOP kompatibel

256 kByte RAMBO bzw. ATARI MAGAZIN kompatibel

512 kByte mit ANTIC Zugriff

512 kByte ohne ANTIC Zugriff

1024 kByte

 

Eine kleine Einschränkung gibt es, wenn mit dem eingebauten ATARI-BASIC gearbeitet wird.

Dann sind "nur" 512 kBytes Zusatzspeicher möglich.

 

 

Einbau der mega-mem Speichererweiterung

 

 

Zunächst eine Warnung an dieser Stelle. Der Einbau sollte nur von „erfahrenen“ Usern vorgenommen werden.

Der Entwickler übernimmt ausdrücklich keine Haftung für Schäden am ATARI durch unsachgemäßen Einbau

der mega-mem Speichererweiterung.

Außerdem ist zu beachten, daß eine Garantie durch das Öffnen des Rechners erlischt! :-)

 

Um Beschädigungen oder Zerstörung von Bauteilen im ATARI Computer durch statische Aufladung auszuschließen,

sollten die Arbeiten an einem geerdeten Arbeitsplatz und mit einem galvanisch getrennten Lötkolben

ausgeführt werden. Vor dem berühren der Platinen sollte man sich selbst auch „entladen“, in dem man z.B.

den Heizkörper oder einen Wasserhahn berührt. Noch besser ist natürlich ein ESD-Armband!

 

Die Anschlußkabel des ATARIs sind immer in spannungslosem Zustand mit den Computer zu verbinden

oder von ihm zu trennen.

 

 

Beschrieben wird Einbau in einen ATARI 800 XL Computer.

 

Zunächst ist die Platine des ATARI auszubauen.

 

Alle Anschlußkabel werden abgezogen. Der ATARI ist auf der Unterseite aufzuschrauben (6 Schrauben).

Der ATARI wird nun sehr vorsichtig ein wenig geöffnet und das Flachbandkabel, welches die Tastatur

mit der XL-Platine verbindet, abgezogen.

Wenn vorhanden muß danach das Abschirmblech abgeschraubt und die zwei Schrauben entfernt werden,

welche die ATARI-Platine mit dem Gehäuseunterteil verbinden.

Nun kann vorsichtig die Platine aus der Gehäuseschale genommen werden.

Teilweise sitzt die Platine recht stramm in der unteren Gehäuseschale. Bitte keine Gewalt anwenden!

 

Zum Einbau der Speichererweiterung muß als erstes der ANTIC und die MMU gesockelt werden,

falls diese noch nicht gesockelt sind.

Bitte Vorsicht beim Auslöten der Schaltkreise! Sind die Schaltkreise erfogreich ausgelötet, werden an ihre Stelle

IC-Fassungen eingelötet. Bitte verwenden Sie nach Möglichkeit super flache Fassung mit Präzisionskontakten.

Für den ANTIC ist eine 40 polige Fassung und für die MMU eine 20 polige Fassung erforderlich.

 

Nach dem Einlöten der Fassungen und einer gründlichen Kontrolle der Lötstellen auf Zinnbrücken und schlechte

Verbindungen, empfiehlt es sich einen Test mit dem Rechner zu machen. Dazu werden zunächst der ANTIC und die MMU

in die Fassung gesteckt. Beim Aufstecken der Schaltkreise ist unbedingt auf die richtige Lage der Markierung zu achten.

Die Markierung ist auf der Platine des ATARIs aufgedruckt. Die Markierung auf der XL Platine und dem Schaltkreise

muß(!) übereinstimmen!

 

Für einen kurzen Test braucht die Platine des ATARI nicht ins Gehäuse eingebaut werden.

Es genügt die Platine auf eine elektrisch nichtleitende Unterlage zu legen und die Stromversorgung

und den Monitor anzuschließen. Sollte wieder Erwarten der Rechner nach dem Einschalten der Versorgungsspannung

nicht wie gewohnt starten, so ist er sofort!! auszuschalten und der Fehler zu suchen. Es ist dabei nochmals zu überprüfen

ob die Fassungen richtig eingelötet sind und dabei keine Zinnbrücken zwischen den Pins entstanden sind,

sowie die Schaltkreise in der richtigen Richtung in den Fassungen sitzen.

Bei einer Überprüfung auf Zinnbrücken vom Löten leistet ein digitales Multimeter mit Durchgangsprüfer gute Dienste.

 

Startet der Rechner wie gewohnt kann mit dem Einbau fortgefahren werden. Die Anschlußkabel bitte wieder abziehen.

Der ANTIC und die MMU sind wieder zu entfernen.

 

Änderungen am XL Mainboard:

Da es im ATARI 800XL etwas eng ist, müssen einige kleine Änderungen am Mainboard durchgeführt werden.

Der Kondensator C24 ist etwas zu hoch und muss ausgelötet und liegend (!) wieder eingelötet werden.

Dabei muß unbedingt auf die richtige Polung geachtet werden.

 

Die drei neben C24 eingebauten Transistoren sind vorsichtig und ohne Gewalt ein wenig nach hinten

(in Richtung Modulator) zu biegen.

 

Wenn auf Ihrer Platine des ATARIs der Schaltkreis U19 (Delay line Chip) gesockelt ist, muß dieser Sockel ausgelötet werden. Also IC U19 vorsichtig abziehen, den Sockel auslöten und IC U19 ohne Sockel wieder einlöten. Beim Einlöten ist unbedingt auf die richtige Lage der Markierung achten. Die Markierung ist auf der Platine des ATARIs aufgedruckt. Die Markierung auf der XL Platine und dem Schaltkreis müssen(!) übereinstimmen!

 

 


 

Anschluß eines Stück 7-poliges (zB. Flachband) Kabels an die PIA Anschlüsse 11 bis 17.

 

 

Das Kabel kann direkt an die Pin's (Beinchen) des ICs gelötet werden. Um die PIA nicht zu überhitzen,

sollte nicht zu lange gelötet werden.

Wer das Kabel nicht direkt auf die PIA löten mag, kann es auch an der Unterseite der Rechnerplatine

an die PINs der PIA anlöten.

Bitte überprüfen sie sorgfältig, daß das Kabel an die richtigen Pins (11-17) der PIA angelötet ist!

Danach können die Kabel durch das gebohrte Loch durchgeführt werden.

 

Nun wird das Kabel von der PIA an die Speichererweiterung angelötet. Dabei ist folgendermaßen vorzugehen.

 

PIA Anschluß mega-mem Speichererweiterung

 

11 --> PB1

12 --> PB2

13 --> PB3

14 --> PB4

15 --> PB5

16 --> PB6

17 --> PB7

 

MMU Adapterplatine:

 

 

 

Falls nicht vorkonfektioniert sind die vier Anschlüsse der MMU Adapter Platine mit der Platine der mega-mem Speichererweiterung zu verbinden. Die Anschlüsse sind entsprechend bezeichnet.

 

MMU Adapter Platine mega-mem Speichererweiterung

 

CI --> CI

MAP --> MAP

CO --> CO

BAS --> BAS

 

die auf dem Bild zu sehenden Stiftleisten sind nur für Testzwecke! Diese werden nicht benötigt! Die Kabel werden direkt an die Platinen gelötet!

 

Damit wäre der Einbau in einen ATARI 800XL beendet.

 

Nun können jetzt noch passende Löcher für die Konfigurations-Schalter, Schreibschutz-Schalter und READ/WRITE-LEDs

an beliebiger Stelle in das Gehäuse des ATARIs gebohrt werden.

Werden die Konfigurations-Schalter nicht angeschlossen, befindet sich die Speichererweiterung stets im

1024KB-Modus bzw. mit BASIC im 512KB Modus.

 

Die Anschlüsse für die Konfigurations-Schalter heißen S0, S1 und S2 auf der mega-mem Platine

und werden mit drei Kabeln an die 3 Schalter verbunden. Die andere Seite der Schalter geht an Masse.

 

Der Anschluß für den Schreibschutz-Schalter heißt WP auf der mega-mem Platine

und geht ebenfalls zu einem Schalter, der auf der anderen Seite an Masse geht.

 

Wenn das erledigt ist, steht nach einer gewissenhaften Prüfung aller Verbindungen und Lötstellen,

Einbaurichtung der Schaltkreise, einem erstem Test nichts mehr entgegen.

Zum ersten Test reicht es wiederum aus, die Platine auf eine nichtleitende Unterlage zu legen

und Power und den Monitor anzuschließen.

Meldet sich der ATARI wie gewohnt kann der ATARI wieder zusammengebaut werden.

 

Jetzt kann mit einem Speichertestprogramm, welches HIER zu finden ist,

der Zusatzspeicher getestet werden.

Bitte beachten, daß beim Speichertestprogramm „Pagefind“ der Intensiv-Test bis zu 6 Std. dauern kann!

 

Einbauservice und Reparaturservice

 

Auf Anfrage kann die mega-mem auch eingebaut werden!

Dazu muss der Rechner dann eingeschickt werden.

Die Kosten dafür betragen 25€ zzgl. 5.90€ Porto.

 

 

Ottersberg im Frühjahr 2009

 

Entwickler:

Logic Entwicklung: Matthias Reichl (HIAS)

Schaltung, Layout: Wolfram Fischer (mega-hz)

Anleitung: Andreas Kahlenberger (dl7ukk)

 

 

Die mega-mem gibt es ab sofort fertig bestückt

mit 1MB SRAMs (2x512KB) für 55€.

 

(ohne RAMs für 45€).

 

Die SMD-RAMs auf DIL Adapterplatine sind schon für eine Akkupufferung vorbereitet!

 

Noch eine Warnung:

Reichelt verkauft anscheinend B-Ware bei den 512K SRAMs in DIL Bauform!

Egal, was im Katalog oder auf der Webseite angeboten wird, es werden BSI62LV4006 geliefert. Normalerweise liegen diese RAMs preislich bei ca. 7€, Reichelt verkauft diese jedoch für 3.60€, diese RAMs können Probleme machen! Es gibt jedoch eine Möglichkeit, diese je nach Rechner zum fehlerfreien laufen zu bringen, garantiert wird es jedoch nicht.

Ich habe diverse RAMs getestet, alte, neue, verschiedene Hersteller, verschiedene Größen.

Alle funktionieren zu 100%, nur die Billig-RAMs von Reichelt nicht!

 

Hier noch ein Bild der mega-mem im 130XE:

 


Eine genauere Um-/Einbauanleitung für den XE folgt noch....

 

 

Die Software (PLD Logik) ist open-source und hier zu finden!

Benötigt wird die XILINX ISE 10 Software welche frei runterladbar bei XILINX ist.

Ausserdem muss für eine umprogrammierung ein JTAG Kabel (LPT) angefertigt werden.

Einen einfachen JTAG Adapter für den LPT Port kann man hier sehen.

Wo die Programmierkabel angeschlossen werden, wird noch genauer beschrieben.

Ebenso wird noch der Schaltplan hier zum Download bereitgestellt....

 

Ein Nachtrag noch:

Ich möchte mich recht herzlich für die tolle Zusammenarbeit mit

HIAS (PLD Logik),

DL7UK (Anleitung),

TUXIE (WEB Check),

BILEX-LP (Leiterplatten),

Brigitte F.(Arbeitskollegin, 1A Bestückung der Platinen)

und Bernd Herale für die UR-SRAM 512K-Erweiterung bedanken!

(Ohne die 512K wäre die 1MB wohl nicht entstanden)

 

 

Sollten Fragen, Anregungen, Bestellungen oder Kritiken anfallen,

gerne per email an mega-hz (at) t-online.de richten.